Nach einem Magenbypass führen Sie idealerweise die gesunden Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten fort, die Sie bereits in der Vorbereitungsphase erlernt haben. So können Sie nicht nur erfolgreich abnehmen, sondern Ihr neues Gewicht langfristig halten. Die Operation selbst ist ein sehr wirksames Werkzeug, das Sie dabei unterstützt, diese neuen Gewohnheiten dauerhaft zu verankern.
Ernährungsplan nach der Operation
In den Wochen nach dem Eingriff erhalten Sie einen klar strukturierten Ernährungsplan, der strikt eingehalten werden sollte. Häufig beginnt er mit einer Flüssigphase, geht anschließend in weiche Kost über und endet in einer angepassten, normalen Ernährung.
Besonders in den ersten Monaten ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend, da das Risiko für Dehydrierung erhöht ist. Viel trinken hilft außerdem, Verstopfung und Nierensteinen vorzubeugen.
Bei der Ernährung gilt:
- Fokus auf proteinreiche Mahlzeiten
- Vermeidung stark zucker- und kohlenhydratreicher Lebensmittel
- tägliche Einnahme eines Multivitaminpräparats
In der Regel benötigen Patientinnen und Patienten nach einer Magenbypass-Operation zusätzlich: Kalzium, Eisen, Vitamin D, ein hochwertiges Multivitaminpräparat und Vitamin B12.
Warum Disziplin so wichtig ist
Ihr Ernährungsplan ist der wichtigste Baustein, um das verlorene Gewicht nicht wieder zuzunehmen. Ärztinnen und Ernährungsberater können Sie anleiten, doch sie begleiten nicht jede Mahlzeit und jede Entscheidung Ihres Alltags.
Besonders bei Feiern, Restaurantbesuchen oder im Urlaub werden Versuchungen groß. Deshalb gehört Konsequenz zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im Leben nach einem Magenbypass. Wenn es Ihnen schwerfällt, den Plan einzuhalten, sollten Sie frühzeitig mit Ihrem Ernährungsberater oder Arzt sprechen.
Veränderungen bei Medikamenten
Nach einem Magenbypass kann sich die Aufnahme Ihrer bisherigen Medikamente verändern. Größere Tabletten können im verkleinerten Magen oder im Darm stecken bleiben. Deshalb kann es notwendig sein, Medikamente:
- zu zerkleinern
- in flüssiger Form
- oder als Schmelztabletten
einzunehmen.
Einige Medikamente – insbesondere nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR) – sollten je nach Operationsart gemieden werden, da sie Reizungen und Geschwüre verursachen können. Behandeln Sie sich daher nicht eigenständig mit rezeptfreien Präparaten, sondern sprechen Sie vor der Einnahme immer mit Ihrem Arzt.
Wenn Beschwerden auftreten, kann Ihnen Ihr Arzt vorübergehend oder langfristig säurehemmende Medikamente empfehlen, um die Magenschleimhaut zu schützen.
Fitness nach der Operation
Mit sportlicher Aktivität beginnen Sie erst, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt grünes Licht gibt. Bis dahin sollten Sie sich auf regelmäßiges Gehen konzentrieren – bereits während des Krankenhausaufenthalts.
Wenn Sie sich wieder fit fühlen, können zusätzlich leichte Übungen wie Bettgymnastik oder langsames Aufstehen aus dem Bett integriert werden. Bewegung ist ein zentraler Bestandteil für ein erfolgreiches und dauerhaftes Gewichtsmanagement.
Jede Patientin und jeder Patient benötigt einen individuellen Trainingsplan, da körperliche Voraussetzungen unterschiedlich sind. Ein Training, das anfangs effektiv ist, verbrennt später weniger Kalorien, sobald sich der Körper daran gewöhnt hat. Je mehr Gewicht Sie verlieren, desto häufiger sollte das Trainingsprogramm angepasst werden.
Ihr Chirurg oder Fitnesstrainer wird Sie dabei unterstützen, die passenden Übungen und Intensitäten zu finden.